Grundsätze unserer Arbeit
- Parteilichkeit für Mädchen* und Frauen*
- Gemeinsam Lösungsmöglichkeiten und Entscheidungen finden
- Wahrung der Schweigepflicht
Wenn es passiert ist: Die Verantwortung für das Geschehene trägt allein der Täter!
Sie sind nicht schuld!!!! Egal, wie Sie sich verhalten haben. Ob Sie sich gewehrt haben oder nicht, wie Sie gekleidet waren, Sie haben keine Schuld daran, dass Ihre Grenzen verletzt wurden. Sie dürfen sich Unterstützung holen. Bleiben Sie mit Ihren Erfahrungen nicht allein. Suchen Sie Unterstützung im nahen Umfeld oder professionelle Hilfe. Gerade in der akuten Situation kann es sehr wichtig sein, darüber zu sprechen. Ihre Reaktion und Ihr Erleben sind angemessen.
Wie unterstützen wir?
Unser Angebot umfasst die Beratung von Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften.
Beratung kann nach Vereinbarung persönlich vor Ort in der Beratungsstelle,
telefonisch nach Vereinbarung oder während der Telefonzeiten oder
per Mail, Mail- oder Videochat über die virtuelle Beratungsstelle stattfinden.
Wir bieten betroffenen Mädchen und Frauen Beratungsreihen oder in Einzelfällen eine Traumatherapie an. Wir vermitteln hilfreiche Adressen und unterstützen bei der Suche nach weiteren Hilfen. Darüber hinaus begleiten wir auf Wunsch zu Rechtsanwält*innen, Polizei oder Ärzt*innen.
Es gibt die Möglichkeit, an einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen.
Was passiert bei einem persönlichen Erstgespräch?
Unsere Beratungsstelle in Leverkusen-Küppersteg verfügt über einen barrierefreien Zugang. Ein Beratungsgespräch dauert meistens 50 Minuten und findet mit Ihnen und einer Beraterin/Therapeutin statt. Sie können gerne eine Person, der Sie vertrauen, zum ersten Gespräch mitbringen. Sie entscheiden, ob sie am gesamten Gespräch teilnimmt oder vielleicht in einem Nebenraum auf Sie wartet.
Zunächst werde ich Ihnen unser Angebot vorstellen. Dann können wir besprechen, warum Sie zu uns gekommen sind. Anlässe können zum Beispiel sein:
- akute Krise aufgrund einer aktuellen Gewaltsituation
- andauernde Beeinträchtigung aufgrund zurückliegender Erfahrungen
- notwendige Unterstützung/Informationsbedarf in einem aktuellen Gerichtsverfahren
- Unsicherheit im Umgang mit einer betroffenen Angehörigen
- Unterstützungsbedarf bei der Antragstellung zum Ergänzenden Hilfesystem (EHS) Fonds sexueller Missbrauch
Sie entscheiden, was und wie viel Sie erzählen möchten. Es ist nicht notwendig, Details des Erlebten zu berichten.
Interkulturelle Kompetenz
Interkulturelle Kompetenz und Sensibilität sind uns wichtige Anliegen. Leider ist uns muttersprachliche Beratung nur in deutscher Sprache möglich. Im Bedarfsfall ziehen wir eine Dolmetscherin zu den Beratungen hinzu.
Überwindung ist möglich
Die Bewältigung einer Grenzverletzung braucht oft Zeit. Wir können Ihnen helfen, das Erlebte zu verarbeiten und Entlastung zu erleben. Sollten Sie aktuell in Gefahr sein, können wir in einem persönlichen Beratungsgespräch die für Sie passenden Schutzmaßnahmen erarbeiten.
Diese sind z. B.:
- Anwendung des Gewaltschutzgesetzes (die Polizei hat die Möglichkeit, einen Angehörigen, der Sie bedroht hat, der Wohnung zu verweisen).
- Frauenhäuser: http://www.frauen-info-netz.de/,
aber auch ganz persönliche Lösungen.
Ergebnis: Wir entwickeln gemeinsam eine Lösung!
Entsprechend Ihrer persönlichen Situation, werden wir gemeinsam das für Sie geeignete Angebot entwickeln, z. B.:
- akute Begleitung in der Krise durch Gespräche
- konkrete Information, z. B. über Gerichtsverfahren
- Beratungsreihe zur Klärung konkreter Fragestellungen, z. B. „Will ich ein therapeutisches Angebot annehmen? Welches ist das Richtige für mich?“
- Entwicklung von hilfreichen Strategien im Umgang mit betroffenen Angehörigen
- Diagnostik
- Traumatherapie
- Selbsthilfegruppe
- Vermittlung zu Behandlungsangeboten anderer Institutionen
- Unterstützung bei der Antragstellung zum Ergänzenden Hilfesystem (EHS) Fonds sexueller Missbrauch
Geschlechtliche Vielfalt
Wir sind sensibel für geschlechtliche Vielfalt und verschiedene sexuelle Orientierungen. Wir wissen: Jede*r weiß selbst am besten über das eigene Geschlecht Bescheid.
Als Frauennotruf sind wir für alle da, die sexualisierte Gewalt erleben, weil sie als Frauen* und Mädchen* leben oder als Frau bzw. Mädchen wahrgenommen werden, sich als nicht-binär* oder inter* verstehen.
Als Angehörige und Fachkräfte können sich Menschen aller Geschlechter an uns wenden.